KJM | 08/2023 |

Social Media gefährdet mentale Gesundheit von Jugendlichen

Warnung des U. S. Surgeon General / KJM sieht in Deutschland ähnliche Gefahren

Der amtierende Surgeon General der Vereinigten Staaten von Amerika warnt eindrücklich vor den Gefahren, die soziale Medien für Jugendliche darstellen. In einem Bericht macht Dr. Vivek Murthy deutlich, dass die Nutzung von Social Media mit Risiken für die mentale Gesundheit von Minderjährigen verbunden ist. So werden sie mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert und erleben Mobbing oder Belästigung. Zudem vernachlässigen sie persönliche Zeit mit Freunden und Familie. Die Ergebnisse lassen sich zu großen Teilen auch auf Deutschland übertragen, wie der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) erklärt.

Dr. Marc Jan Eumann, KJM-Vorsitzender: „Der Bericht des Surgeon General zu den Gefahren von Social Media macht deutlich: Jugendliche sind keine kleinen Erwachsenen. Sie sind besonders empfänglich für die Risiken, die eine Welt voller sozialer Belohnung und Bestrafung bietet. Das gilt in Deutschland genauso wie in den USA. Die KJM unterstützt daher den dringenden Appell von Dr. Vivek Murthy, dass Gesetzgeber*innen, Tech-Unternehmen sowie Eltern und Familien zusammenarbeiten, um diese Risiken zu adressieren.“

In dem Bericht wird sich auf eine Vielzahl von Studien und Untersuchungen bezogen. Diese belegen, dass die Teile des Gehirns von Jugendlichen, die beispielsweise für emotionales Lernen und Verhalten sowie Impulskontrolle zuständig sind, besonders von sozialen Medien beeinflusst werden können. Folgen können Depressionen und Angstzustände sein. Insgesamt gilt: Je mehr konsumiert wird, desto schädlicher. Wenn die Social-Media-Nutzung drei Stunden pro Tag übersteigt, haben Jugendliche ein doppelt so hohes Risiko, negative Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit zu erfahren. Die Effekte sind jedoch nicht nur negativ. So ermöglicht Social Media Teenagern auch soziale Beziehungen einzugehen, Gemeinschaften zu finden und sich selbst auszudrücken.

„Medien und Technologie sind nie einseitig. Die positiven Effekte von sozialen Netzwerken gilt es anzuerkennen. Umso wichiger ist, dass Sichereheitseinstellungen konsequent implementiert und Altersbeschränkungen durchgesetzt werden. Hier sind insbesondere die großen Anbieter*innen, aber auch wir als Aufsicht gefordert. Die Verantwortung darf nicht überproportional bei Erziehenden liegen“, so Dr. Marc Jan Eumann.

Der Bericht des U.S. Surgeon General findet sich hier.

Der Surgeon General of the United States (deutsch: Generalinspekteur der Vereinigten Staaten) ist eine Leitungsfunktion innerhalb des United States Public Health Service. Er wird vom Präsidenten ernannt und nimmt zu Angelegenheiten des öffentlichen Gesundheitsdienstes Stellung. Aktueller U. S. Surgeon General ist Dr. Vivek Murthy.

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